Am Freitag, 10. Juni 2016, um 16:00 Uhr feierten über 100 Handwerker, Vertreter der Kirchenleitung, des Architektenbüros und des Bauunternehmens, Bürgermeister, Stadträte, Vertreter der katholischen und türkisch-islamischen Gemeinde, die Gemeindemitglieder, eine Abordnung der Partnergemeinde Frankfurt-Praunheim sowie Interessenten der Öffentlichkeit den zweiten großen Meilenstein für den Kirchenneubau in Maulbronn.
Nach dem Spatenstich am 19. Februar freuten sich alle Beteiligten über das Richtfest am 10. Juni 2016. In der Frankfurter Straße 104 entsteht an exponierter Lage am Kreisverkehr am Ortseingang von Maulbronn die neue Kirche mit 170 Sitzplätzen im Kirchensaal, 3 Nebenräumen und 30 Stellplätzen. Die Fertigstellung ist für das erste Halbjahr 2017 geplant.
Das Richtfest wurde von Apostel Herbert Bansbach als Vertreter der Kirchenleitung eröffnet. Er erklärte, dass das Richtfest traditionell gefeiert wird, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet ist. Theologisch lässt sich das Richtfest mit dem Leben und Wandeln Jesus Christus auf der Erde vergleichen. Er hat für die Menschen den Grundstein und den Rohbau für ein Leben mit Gott vorbereitet. Den Innenausbau muss aber jeder Einzelne eigenständig vornehmen und das bedeutet ständige Arbeit an sich selbst.
Bürgermeister Andreas Felchle freute sich nun schon an dem zweiten Ereignis zur Feier des Neubaus des Kirchengebäudes auf dem ehemals städtischen Grundstück dabei zu sein. Es passe gut zu der Klosterstadt Maulbronn, dass hier ein neues, architektonisch außergewöhnliches und interessantes Gotteshaus entsteht. Er freute sich besonders über die Anwesenheit der Mitglieder der türkisch-islamischen Gemeinde.
Architekt Martin Dürr erläuterte, dass das Richtfest noch aus der Zeit stammt, in der der Bauherr selbst in den Wald ging um das Holz für seinen Dachstuhl zu schlagen. Um den Dachstuhl zu errichten, war er auf die Hilfe seiner Nachbarn angewiesen. Mit dem Richtfest hat er sich dann bei allen Helfern bedankt. Auch heute wird ein Haus immer noch von Menschen erbaut. Auch wenn das meist nicht mehr die Nachbarn sind, ist es dennoch wichtig, dass das Zwischenmenschliche auf einer Baustelle passt. Wenn man sich den Rohbau des Kirchgengebäudes ansieht, muss das auf dieser Baustelle bisher der Fall gewesen sein.
Nach der Ansprache des Architekten folgte ein musikalischer Beitrag des Gemeindechors und dann war es Zeit für den Richtspruch des Zimmermanns, Zimmerermeister Karl-Heinz Schaible. Er hat in einigen Versen den Dachstuhl eingeweiht und Gott gebeten das Gebäude weiterhin zu beschützen. Mit einem dreifachen „Hoch, hoch, hoch“ und durch den obligatorischen Wurf eines Glases wurde der Richtspruch beendet.
Apostel Herbert Bansbach sprach zum Abschluss ein Gebet und lud alle Anwesenden zum aufgebauten Buffet ein.